Informationen
Hintergrund
In der Abteilung Sprachwissenschaft des Sorbischen Instituts wird seit vielen Jahren an (retro)digitalen Wörterbüchern gearbeitet. Diese dienen nicht nur der direkten Nutzung über das Internet, sondern auch als maßgebliche Quelle für die ständig wachsende lexikalische Datenbank. Parallel gibt es Projekte, in denen Texte daraufhin ausgewertet werden, ob in ihnen Lexik auftritt, die noch nicht in der lexikalischen Datenbank verzeichnet ist.
Um diese Lexik möglichst schnell zugänglich zu machen, wird sie hier vorläufig publiziert, ohne eine präzise lexikografische Beschreibung erfahren zu haben. Dies ist für den Nutzer einerseits praktisch, auf der anderen Seite jedoch nicht ohne problematische Konsequenzen: Die grobe Bearbeitung umfasst zwar eine Schnellzuordnung möglicher deutscher Äquivalente, jedoch keine weitergehende lexikografische Bewertung, bspw. durch stilistische Markierungen o. Ä. Die bis zur Übernahme in ein reguläres Wörterbuch hier vorübergehend veröffentlichte Lexik umfasst folglich unkommentiert auch umgangssprachliche Formen, Germanismen sowie Varianten von bereits erfasster Lexik. Das Auftreten im Service sagt zum Beispiel nichts darüber aus, welche Variante vorzuziehen oder ggf. sogar eher zu meiden sei. Es sagt ebenso nichts darüber aus, ob es nicht bessere Varianten geben könnte, die dann später im Wörterbuch zu verzeichnen wären.
Sobald ein konkreter Ausdruck in ein reguläres Wörterbuch integriert wurde, wird er aus dem Service »Neue Lexik« entfernt.
Allgemein ist zu bemerken, dass im Service viele (auch fremde) Eigennamen bzw. von diesen abgeleitete Wörter sowie andere Arten von Ausdrücken vertreten sind, die in klassischen Wörterbüchern nicht unbedingt Erwähnung finden würden.
Zum Begriff »Neue Lexik«
Der Name »Neue Lexik« bezieht sich ausschließlich darauf, dass die betreffenden Wörter bisher nicht in der lexikalischen Datenbank des Sorbischen Instituts enthalten sind. Es handelt sich zwar oftmals tatsächlich um Neologismen, vielfach jedoch auch um ältere Lexik, die einfach bisher nicht in Wörterbüchern verzeichnet war bzw. die aus verschiedenen Gründen aus der lexikalischen Datenbank ausgeschlossen wurde.
Förderung
Das Vorhaben wurde gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk, die jährlich auf der Grundlage der beschlossenen Haushalte des Deutschen Bundestages, des Landtages Brandenburg und des Sächsischen Landtages Zuwendungen aus Steuermitteln erhält.
Quellen
Langfristiges Ziel ist es, Material aus verschiedenen Quellen zu präsentieren. Die derzeit verfügbare erste Sammlung stammt aus dem Projekt Ständiges Monitoring des ober- und niedersorbischen Schrifttums (2019). In Zukunft werden auch Daten aus anderen Quellen eingebunden.
Bearbeitung
Das im Service »Neue Lexik« vorgelegte Material stammt aus mehreren Projekten (s. Quellen) und wurde dort ursprünglich von verschiedenen Personen bearbeitet. Hier werden nur diejenigen Personen angeführt, die direkt an den Arbeiten für den Service »Neue Lexik« beteiligt waren.
Konzeption: Hauke Bartels, Marcin Szczepański
Lexikografische Beschreibung: Anja Pohončowa
Aufbereitung und Verwaltung der Daten und technische Realisierung der Seite: Marcin Szczepański
Präsentation des Materials
Suche
Gesucht werden kann nach einem sorbischen Wort oder nach seinem deutschen Äquivalent (Übersetzung); dafür bitte die entsprechende Option »auf sorbisch« bzw. »auf deutsch« auswählen.
Es kann auch nach unvollständigen Wortformen gesucht werden. Dafür wird das Sonderzeichen »*« (Sternchen) genutzt, dem jedwedes Zeichen bzw. jedwede Zeichenfolge entspricht. Sollen sämtliche Wörter mit dem Suffix »-ica« gefunden werden (z. B. kólnica, sedmistupnica, tankownica, wulkokupnica), so wird »*ica« ins Suchfeld eingegeben. Werden Wörter, die mit »čorno-« anfangen, gesucht, so muss »čorno*« eingegeben werden. Die Anfrage »a*« liefert alle Wörter mit dem Anfangsbuchstaben »a«/»A«.
Die Suchergebnisse werden als Verweise auf einzelne lexikalische Einträge aufgelistet. Dabei werden – zur Orientierung – auch deutsche Äquivalente angezeigt. Die Ergebnisliste sieht schon aus wie ein einfaches Wörterbuch – es sollte aber immer den Links zum Wortartikel gefolgt werden.
Lexikalische Einträge
Die Einträge für die lexikalische Einheiten sind relativ einfach. Sie dokumentieren vor allem das Vorkommen eines Wortes und bieten keine vollständige Beschreibung. Deshalb gibt es normalerweise keine Angaben zu Bedeutung und Stil. Nur in Ausnahmefällen ist vermerkt, dass ein Ausdruck z.B. veraltet bzw. nur dialektal begrenzt gebräuchlich ist. Im Normalfall werden dargestellt:
- die Grundform
- grammatischen Angaben (Wortart und grobe grammatische Charakteristik)
- eine Tabelle mit Flexionsformen
- mögliche deutsche Übersetzungsäquivalente
- ein ausgewählter Beleg oder mehrere Belege als kurze Zitate aus den analysierten Texten (mit Quellenangabe).
Alle Daten mit Ausnahme der Textbelege stehen unter der Lizenz Creative Commons CC BY-SA 4.0.
Alternativer Datenzugang
Zusätzlich zum Suchservice und dem Webinterface zur Datenbank bieten wir eine die Grundformen und generierte Flexionsformen umfassende Sammlung aller Lexeme zum Herunterladen in einem Roh-Text-Format an.